Im Programm 2022 wurden vom 11.06. bis 16.06. Wanderfahrten auf der Schlei angeboten. Die Schlei ist übrigens kein Fluss sondern ein Meeresarm der Ostsee. Am Samstag ging es früh am Morgen mit gepacktem Minicamper und dem Touryak auf dem Wagendach in Richtung Norden. Die Mitpaddler fuhren mit dem Wohnwagen in Eigenregie und wir wollten uns am Ziel treffen.
Der Campingplatz in Lindaunis hat zwischen 13:00 und 15:00 eine Pause, dann ist der Empfang nicht besetzt und die Schranke bleibt geschlossen. Dank des frühzeitigen Starts in Ostwestfalen wurde der Campingplatz aber zwischen 11:30 und 12:00 erreicht. Nach dem Einchecken wurde schnell der Minicamper und der Wohnwagen plaziert und es ging dann auch schon aufs Wasser.
Die Windfinder zeigte Bft 5 und das passte auch in etwa. Vom kleinen Sandstrand ging es erst einmal auf die Schlei und durch die Schleibrücke auf die nordöstliche Seite um die Bauarbeiten an der neuen Schleibrücke in Lindaunis zu betrachten. Die derzeitige Klappbrücke für kombinierten Straßen und Eisenbahnverkehr ist in die Jahre gekommen. Die neue Brücke wird voraussichtlich ab Ende 2025 in Betrieb gehen.
Aufgrund des starken Windes ging es dann ins Lindauer Noor, ein Doppel-Noor mit Brücke zwischen den beiden Nooren. Der Begriff Noor leitet sich übrigens vom dänischen Nor ab und bedeutet so viel wie Haff oder Strandsee. Die Noore sind in der Regel mit der Schlei verbunden. Hier ist der Wind nicht so stark und auch die Wellen, die sich durch die Lage der Schlei und die parallel verlaufende Windrichtung stark aufbauen, sind im Noor nicht so stark.
Am Sonntag ging es nach dem Frühstück ebenfalls bei Bft 5 auf die Schlei. Gegen den Wind brauchten wir für etwa 6 km dann 1,5 Stunden. Dann wurde erst einmal eine windgeschützte Stelle für eine Pause gesucht.
Bei Wind ist es natürlich ratsam möglichst unter Landdeckung zu paddeln, das klappt aber auf der Schlei nicht immer. Der Rückweg war dann natürlich aufgrund des Rückenwinds deutlich schneller 😉
Am Montag gab es am Morgen erst noch Gewitter und Starkregen. Also eine ideale Gelegenheit erst mal den Vormittag unter dem Vorzelt der Mitpaddler zu verbringen und in Relationn zum Wetterbericht die nächsten Tage zu planen. Gegen Mittag ging es dann endlich wieder auf die Schlei. Diesmal zuerst ein paar Kilometer nach nordosten und dann dort ins nächste Noor, wo es dann wieder windstiller war.
Der Rückweg führte dann gegen den Wind bis zu einer Landzunge südwestlich der Schleibrücke und von dort – mit dem Wind im Rücken – zurück zum Campingplatz.
Am Dienstag hatte der Wind tatsächlich nachgelassen und wir hatten nur noch Bft 4 – das war im Vergleich zu den Vortagen eine Möglichkeit zu deutlich entspannterem Paddeln. Nach dem Frühstück fuhren wir mit 3 Kajaks auf dem Dachträger nach Schleswig und starteten eine 19km Tour zurück nach Lindaunis.
Kurz nach dem Start paddelten wir entlang eines neuen Wohnviertels mit schwimmenden Häusern (keine Hausboote). Der Ausblick auf die Schlei ist dort später – nach Fertigstellung – bestimmt unbezahlbar.
Durch die große Breite führte unsere Tour weiter in Richtung Missunde, wo die Schlei dann wieder deutlich schmaler wird.
Jetzt war erst einmal eine Pause angebracht. Zumal an dieser Stelle (ca. 300m vor der Fähre) neue Holzbänke auf uns warteten. Nachdem wir unsere Tour nach Lindaunis fortgesetzt hatten tauchte eine einsame Insel vor uns auf.
Das GPS zeigte dort einen Geocache namens „Schatzinsel“ an. Daher wurde der Rand der Insel angesteuert und an einer Baumwurzel konnte der Geocache quasi als Drive-In vom Kajak aus geborgen und signiert werden.
Der Rest der heutigen Tour führte über die Strecke, die wir am Sonntag bereits gepaddelt sind.
Am Mittwoch hatte der Wind erneut nachgelassen und bei Bft 3 waren die Voraussetzungen ideal um von Kappen zur Scheimündung zu paddeln. Nach dem Frühstück ging es dann mit den Kajaks auf dem Dach nach Kappeln zum Einstieg auf der Ostseite der Klappbrücke. Dort befindet sich eine Slipanlage für Boote und ein Parkplatz ist nur etwa 250m entfernt.
Von hier ging es erst einmal entlang des Heringszauns und diverser Holzpfähle in freies Wasser ….
Bis zur Giftbude in Schleimünde sind es auf direktem Weg 8 km – wenn man die Buchten ausfährt noch etwas mehr.
Je näher man an die Ostsee kommt umso größer werden übrigens auch die Fahrwassertonnen.
Endlich tauchte das Zwischenziel unser Tour vor uns auf. Nach den letzten Paddelschlägen gab es jetzt wieder die Gelegenheit das Kajak zu verlassen.
Leider war die „Giftbude“ geschlossen, aber wir hatten ja Brötchen mitgebracht und konnten vor der Rückfahrt noch entspannt auf dem Steg sitzen und die Brötchen verdrücken 😉
Der Rückweg von 8 km war dann bei Gegenwind von Bft 3 kein Problem und nach einiger Zeit tauchte die Klappbrücke von Kappeln wieder vor uns auf.
Die Tage an der Schlei haben wir genossen und waren täglich mit den Kajaks auf der Schlei oder in einem der Noore. Als Paddelrevier ist die Schei zu empfehlen, allerdings sollte immer der Wetterbericht mit Windstärke und Windrichtung beachtet werden. Wir werden in Zukunft ganz bestimmt wiederkommen.